“Trauermarsch” wird zum Spendenlauf
Am 15. November 2014 hatte die Aktion „Rechts-gegen-Rechts“ den im oberfränkischen Wunsiedel stattfindenden „Trauermarsch“ einer rechtsextremistischen Organisation kurzerhand in einen Spendenlauf verwandelt. Für jeden Meter, den die Neonazis hinter sich ließen, spendeten Wunsiedeler Bürgerinnen und Bürger sowie viele weitere Fans der Aktion 10 Euro an die Organisation „EXIT-Deutschland“.
Über 10 000 Euro kamen dabei zusammen. Der Clou: „EXIT-Deutschland“ hilft Neonazis beim Ausstieg aus der rechten Szene. Ein Fakt, den die Lauf-Teilnehmer erst erfuhren, als sie bereits unterwegs waren: durch bunte Plakate mit augenzwinkernden Slogans („Wenn das der Führer wüsste!“), welche „Rechts-gegen-Rechts“ an der Marschroute aufgestellt hatte.
„Humor ist, wie man an dieser wunderbaren Aktion sieht, eine wirksame Antwort auf rechte Parolen. Selbst der merkwürdige sogenannte Trauermarsch ewig Gestriger kann noch in etwas Gutes umgemünzt werden“, erklärt Dr. Martin Dodenhoeft. Mit dem Sonderpreis will der DFRV in diesem Sinne ein deutliches Zeichen setzen.
Bekanntgabe und Preisverleihung
Überreicht wird der Preis auf dem Deutschen Fundraising Kongress, der vom 19. bis 21. Mai in Berlin stattfindet. Neben dem Sonderpreis des Vorstandes wird es noch einen Jurypreis geben, über den die Jury des Deutschen Fundraising Preises in Kürze berät.
Für die Bekanntgabe des Sonderpreises wurde mit Bedacht der 27. Januar ausgewählt, den 2005 die Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärten. Das Datum ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung der drei Konzentrationslager Auschwitz, Auschwitz-Birkenau und Auschwitz-Monowitz.